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User Experience stets verbessern

Typ: Interview , Datum: 04.11.2020

Andreas Plies, Geschäftsführer der AUTHADA GmbH, über die Vorteile des Online-Ausweises für Identifizierungslösungen, das wachsende Interesse am Online-Ausweis, iterative App-Entwicklung und neue Partner

Herr Plies, AUTHADA bietet mehrere Identifizierungslösungen auf Basis des staatlichen Online-Ausweises an. Es gibt mehrere Technologien für den elektronischen Identitätsnachweis – warum hat sich AUTHADA für den Online-Ausweis entschieden?

"Mit der technischen Infrastruktur des Online-Ausweises ist eine der sichersten Infrastrukturen geschaffen worden, die es derzeit und weltweit gibt – deshalb nutzt AUTHADA die eID-Infrastruktur, um damit sichere Identifizierungslösungen anzubieten."

Andreas Plies, CEO und Mitgründer von AUTHADA

Das ist ganz einfach: Mit der technischen Infrastruktur des Online-Ausweises ist eine der sichersten Infrastrukturen geschaffen worden, die es derzeit und weltweit gibt – deshalb nutzt AUTHADA die eID-Infrastruktur, um damit sichere Identifizierungslösungen anzubieten.

Neben der Sicherheit gibt es noch einen weiteren wichtigen Aspekt: eID-Lösungen von AUTHADA sind mobil nutzbar und somit rund um die Uhr an jedem Tag – das ist für die Nutzerinnen und Nutzer unserer App-Lösungen ein ganz entscheidender Vorteil und für uns neben der sicheren Infrastruktur einer der wichtigsten Gründe.

Welche Branchen nutzen die Identifizierungslösungen von AUTHADA? Können Sie einen Trend in einzelnen Branchen feststellen und wenn ja, warum?

Zunächst einmal ist die Finanzbranche zu nennen – in dieser Branche haben wir bereits namhafte Kunden. Aufgrund der Tatsache, dass in diesem Marktumfeld Gesetze und eine starke Regulatorik die Identifizierung fordern, ist das eine der Branchen, die ein großes Interesse an smarten und digitalen Identifizierungslösungen haben. Neben der Finanzbranche hat der Telekommunikationssektor oder der Sportwetten-Markt ein großes Interesse an digitalen KYC-Lösungen, da auch in diesen Märkten Gesetze und regulatorische Vorgaben die Identifizierung verlangen.

Wir beobachten aktuell noch einen weiteren Trend: Auch Branchen, in denen keine Identifizierung aufgrund von gesetzlichen oder regulatorischen Vorgaben erforderlich ist, zeigen großes Interesse an digitalen Identifizierungslösungen. So zum Beispiel die eCommerce-Branche. Gerade in Bereichen, in denen hochpreisige Waren online verkauft werden, ist der Bedarf nachvollziehbar. Der feststehende Begriff KYC (Know Your Customer) erhält in dem Kontext tatsächlich eine zusätzliche Dimension. Wer Waren im Wert von mehreren tausend Euro an eine Privatperson versendet, ist gut beraten, die digitale Identität im Vorfeld zu prüfen.

Der Bereich eHealth ist ebenfalls ein Markt, in dem wir steigendes Interesse beobachten. Die Besonderheit hier liegt in den sehr schützenswerten Daten – Datenschutz steht hier an oberster Stelle, weshalb die AUTHADA-Lösungen mit ihrem hohen Vertrauensniveau und der sicheren eID-Infrastruktur der ideale Ansatz sind, um die Dienstleistungen in diesem Bereich zu digitalisieren.
Zusammengefasst: Der Bedarf an digitalen Identifizierungslösungen geht mittlerweile über gesetzliche und regulatorische Maßgaben hinaus. Digitale und smarte KYC-Prozesse werden in vielen Bereichen und Branchen nachgefragt.

AUTHADA ident laden sich die Kundinnen und Kunden Ihrer Kunden auf das eigene Smartphone. Nutzerfreundlichkeit und neue Funktionen sind im App-Geschäft erfolgsentscheidend. Verraten Sie uns, welche Neuerungen in nächster Zeit geplant sind?

Genau, ein Kernbereich sind unsere App-Lösungen und an erster Stelle steht für uns die stetige Weiterentwicklung – eine App ist niemals fertig, genauso wie digitale Lösungen allgemein. Im Gegenteil: Die User Experience gilt es, stets zu verbessern. Das ist ein iterativer Prozess, der permanent durch Feedback, beispielsweise aus Usability Tests, vorangetrieben wird. Aber auch die sich weiterentwickelnden Bedürfnisse unserer Kundinnen und Kunden fließen in solche Prozesse mit ein. Dieses Vorgehen wenden wir auf alle unsere App-Lösungen an, egal, ob ident oder onsite – also sowohl für Lösungen, bei denen sich Nutzerinnen und Nutzer aus der Ferne identifizieren als auch für Lösungen für das Identifizieren am Point of Sale.

Neben der Weiterentwicklung bestehender Lösungen findet auch die Entwicklung neuer Lösungen statt. So zum Beispiel unsere Lösung sign. Die Kombination aus der qualifizierten elektronischen Signatur mit hohem Vertrauensniveau und unserem eID-Service bringt eine neue innovative und digitale Lösung auf den Markt, die am Ende einen hohen Mehrwert bietet – für die Endnutzerinnen und Endnutzer genauso wie für die Unternehmen, die diese Lösung integrieren. Vor kurzem sind wir eine Partnerschaft mit InfoCert, dem führenden europäischen Qualified Trust Service Provider (QTSP), eingegangen, um nicht nur unter technischen Gesichtspunkten, sondern auch bezogen auf die Usability eine optimale Lösung am Markt anbieten zu können.

Abschließend und ergänzend zur Weiter- und Neuentwicklung unserer Lösungen ist noch der Bereich Forschung zu nennen: AUTHADA kommt aus der Forschung und unsere Wurzeln spielen nach wie vor eine entscheidende Rolle. Wir sind zum Beispiel in dem vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie geförderten Schaufensterprojekt „PeopleID“ Konsortialpartner. Ziel dieses Projekts ist es, die Lösungen der Projektpartner zu kombinieren, nutzerfreundlich auszurichten und interoperabel weiterzuentwickeln. Dabei spielt das Thema „digitale Identität auf dem Smartphone“ eine große Rolle. Zukünftig können Nutzerinnen und Nutzer den eigenen Ausweis auf das Smartphone laden und geschützt auf dem so genannten Secure Element ablegen. Das wird neue Geschäftsfelder eröffnen. Forschungsprojekte dieser Art sind unter dem Aspekt des Mitwirkens von Zukunftslösungen und dem Austausch mit anderen Unternehmen wichtig. Ich gehe sogar noch weiter: Projekte dieser Art sind eine der Voraussetzungen, um das eigene Geschäftsmodell stetig weiterzuentwickeln und auch in Zukunft wegweisende digitale Lösungen anzubieten.